Gastkommentar von Prof. Nick Titz

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von Prof. Nick Titz
Bundesobmann der ÖWSW

Saubere Umwelt und Gewässerschutz ist die beste Tourismuspflege – Weiden geht andere Wege!

Undichte, veraltete Kanalisationsstränge ließen diverse „Underwears“, Unappetitlichkeiten, verwesende Ratten und dergleichen in offenen Gräben und Kanälen zum Vorschein kommen.

Monatelang wurden solche Stellen nicht gereinigt und die Fäkalien und Unappetitlichkeiten nicht entsorgt. Man darf sich daher nicht wundern, wenn eine starke Verkeimung in unmittelbarer Wohn- und Siedlungsnähe in teilweise offenen Gewässern auftritt. Das Absetzbecken, das durch einen offenen und zu groß dimensionierten Kanalgraben, im Schilfgürtel angelegt ist, führt Wasser, das bestenfalls als Kloake zu bezeichnen ist. Viele Jogger und Wanderer meiden seither wegen des Gestanks, der besonders im Sommer unerträglich war, diesen Bereich.

Durch Wasseruntersuchungen wurden schwere Verunreinigungen festgestellt. Auch die Bakterienzahlen liegen weit über den für den Neusiedler See tolerierbaren Werten.

Es ist der Umgang mit der Natur, der die Güte eines Ortes entscheidend mitbestimmt. Die Sorgfalt der Verantwortlichen fehlt und der Wohlfühlfaktor ist im Schwinden begriffen.

Bauvorhaben im Schilfbereich bzw. in der Lagune bedürfen einer besonderen Beachtung. Es gibt Gesetze und die sind eben einzuhalten. Auch wenn Erlaubnisse seitens der 1. Bauinstanz vorliegen und alle möglichen “Gutachten” erbracht werden, heißt das noch lange nicht, dass nicht enormer ökologischer Schaden entsteht.

Weitsicht ist gefragt und die fehlt offensichtlich manchen Behördenvertretern, wenn kurzfristiger politischer Gewinn zu erwarten ist. Wir warnen vor weiteren Eingriffen und Öffnungen des Schilfgürtels, der den Neusiedler See als Schutzschirm umgibt. Die Grenze der Belastbarkeit ist bereits vielfach deutlich überschritten. Die ganze Seeregion ist gefährdet.

Wie die chemischen Wasserwerte zeigen, ist in unmittelbarer Nähe der Seeparksiedlung stark kontaminiertes Wasser bzw. Abwasser festgestellt worden. Nachträgliche Proben haben teilweise sogar noch höhere Schadwerte ergeben.

Es ist Zeit zu handeln! Mit Schönfärberei, Beschwichtigungen und Vertuschungen desolater Zustände schafft man keine gute Zukunft für die junge Generation.

Prof. Nick Titz
Bundesobmann der ÖWSW
(Gesellschaft für Umwelt und Wasserschutz)

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Unappetitlichkeiten und eine tote Ratte beim Überlaufbecken bei der Kläranlage

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