Die Herkunft der Baugesteine
der „villa rustica“ von Weiden

Bei den Baugesteinen, der im Zuge der archäologischen Beweissicherung ausgegrabenen Mauerwerksresten der „villa rustica“ auf den Kirchenäckern III in Weiden am See, handelt es sich um unterschiedliche Leithakalke. Durch vergleichende gesteinskundliche Untersuchungen und mikroskopische Bestimmung der Gesteinsbestandteile konnte die Herkunft dieser Gesteine festgelegt werden.

Weiden am See besitzt ja selbst keine Steinbrüche auf seinem Gemeindegebiet, daher mussten die Baugesteine zur Errichtung der römischen Bauwerke mit Hilfe von Fuhrwerken aus dem Leithagebirge herantransportiert werden. Die nächstgelegenen, auf römische Wurzeln zurückgehenden Steinbrüche befinden sich beim „Gasthof zur Mauth“, sowie an den Hängen des Leithagebirges zwischen Jois und Winden. Die mikroskopischen Analysen belegen die Herkunft aus diesen Steinbrüchen.

TeufelsjochsteinbruchIn Abbildung 1 ist eine historische Schrämmwand im Teufelsjochsteinbruch bei Jois abgebildet, in welcher der homogene Kalksandstein aufgeschlossen ist, der auch in unserer „villa rustica“ häufig verwendet wurde.

HT1887-2Abbildung 2 zeigt eine mikroskopische Aufnahme des homogen, gleichkörnigen Kalksandsteines aus dem Teufelsjochsteinbruch, der überwiegend aus Bruchstücken von Kalkrotalgen (dunkle Komponenten) aufgebaut wird (Bildausschnitt ca. 10×15 mm).

Steinbruch bei der MauthAbbildung 3: historischer Steinbruch beim „Gasthof zur Mauth“

HT5282-3Abbildung 4 zeigt eine mikroskopische Aufnahme des mittel- bis grobkörnigen Leithakalkes vom „Gasthof zur Mauth“ mit Kalkrotalgenbruchstücken (dunkle Komponenten) und Foraminiferen (zellige Komponenten); Bildausschnitt ca. 20×20 mm

Steinbrüche 1Abbildung 5 zeigt die generell sehr hohe Dichte an historischen Steinbrüchen, von denen einige mit Sicherheit römische Ursprünge besitzen, wie auch vergleichende Untersuchungen an den Gesteinen des römischen Gräberfelds von Halbturn und der „Palastvilla“ von Bruckneudorf zeigten.

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