Unbeirrt von der kalten, unfreundlichen Jahreszeit gräbt unser Archäologenteam der ARGE-Zeitalter, unter der Leitung von Mag. Nikolaus Franz, weiter auf den Kirchenäckern und es vergeht kaum ein Tag an dem nicht neue großartige Funde gemacht und dokumentiert werden.
Der jetzt eröffnete Bereich, wir berichteten über die Quelle und die vor geraumer Zeit geborgene hölzerne Brunnenstube, stellt sich zunehmend als das Brunnengebiet in Weiden am See heraus!! Auch der Verdacht, dass es in Weiden ein römisches Quellheiligtum gegeben haben könnte, wurde durch den Fund eines Weihealtares aus Naturstein eindrucksvoll bestätigt!
Zurzeit wird ein Brunnen mit ringförmiger Steinfassung ausgegraben (siehe Foto), in dem zahlreiche Tierknochen und Ziegelbruchstücke gefunden wurden. Das reichlich zuströmende Wasser erschwert die Bedingungen für die Ausgräber naturgemäß extrem. Was im Sommer als Erfrischung willkommen gewesen wäre, führt jetzt zu eiskalten Händen und Füssen.
Abb. 1: ein bestens erhaltener römischer Brunnen mit einer Ausmauerung aus Naturstein
Daneben finden sich wiederum auch zahlreiche Bestattungen, sowohl aus der frühen Bronzezeit, als auch aus der nachrömischen Awarenzeit (siehe Bild).
Abb.2: reich geschmückte awarische “Prinzessin”
Ein derartig reiches, archäologisches Fundgebiet, welches Befunde über 3 Jahrtausende, aus fast allen Bereichen des Lebens und des Todes bietet gehört zu den ganz großen Glücksfällen der historischen und archäologischen Wissenschaften!
Für die Geschichte von Weiden am See bedeutet dies einen enormen Bedeutungszuwachs. Weiden am See könnte die Anonymität, seiner bis dato kleinbäuerlichen Identität verlassen, wenn diese großartigen Funde eine entsprechende Würdigung und Nutzung erfahren würden!
Geschrieben von:
andreas rohatsch am 29.11.2012
